Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Kulturwissenschaft

Lehre

Sommersemester 2019

 

Underground Technologies: Materialien, Infrastrukturen, Gegenkulturen

 

Untergrund fasziniert als das, was unter der Erde verborgen ist, als Unterirdisches (sub terra), das es zu erforschen gilt, als Hort für (Boden-)Schätze wie als postapokalyptischer Schutzort und nicht weniger als utopische bzw. politische Gegenwelt. Mit dem Bergbau wird er zu einem unterworfenen Territorium, einem technologisch-infrastrukturellen substratum, das ausgebeutet wird, dabei aber stets unberechenbar bleibt. Diese kulturelle Semantik haftet auch den politischen Bewegungen der Subalternen an, die den Untergrund als taktischen Handlungsraum verstehen. Vorlesung und Begleitseminar werden die kulturgeschichtlichen und -technischen Bedingungen und Wirkungen dieser mythopoetischen Faszinationsfigur an zahlreichen literarischen, philosophischen und popkulturellen Beispielen nachzeichnen und nach ihrem geopolitischen Potenzial in aktuellen Debatten fragen.

 

 

VL: Die 16-18h, Beginn: 09.04.2019, Hauptgebäude HS 2091/92

SE: Mi: 10-12h, Beginn: 10.04.2019, Georgenstraße 47, R 0.10

 


 

Gemeingüter – Theorien und Praktiken einer anderen Ökonomie

Ausgehend von Überlegungen der feministischen Denkerin und Aktivistin Silvia Federici wird das Seminar ökonomische Strategien und kollaborative Praktiken untersuchen, in denen gemeinsame Ziele verfolgt, gemeinsames Eigentum er- bzw. bewirtschaftet und gemeinsames Wissen erworben wird, und mit Aktivist/innen diskutieren. Aktuelle Literaturhinweise: Stavros Stavrides, Mathias Heyden: Gemeingut Stadt, Berliner Hefte zur Geschichte und Gegenwart der Stadt 4 (2018); Silke Helfreich, David Bollier: Frei, fair und lebendig. Die Macht der Commons, Bielefeld: transcript 2019.

 

Blockseminar 14.06.2019; 21./22.06. 2019

Termine: 14.06.2019, 10-14, 21.06.2019, 10-18h; 22.06.2019: 10-14h

 


 

Das epistemische Bild. Eine Kultur- und Wissensgeschichte der Fotografie

Bilder generieren Wissen auf spezifische Weise. Sie rahmen den Blick, bestimmen den Raum des Sichtbaren und machen handeln. Fotografische Bilder gelten zugleich als objektiv. Sie bezeugen Ereignisse und Realitäten – und machen diese befragbar. Das Seminar wird diese prekäre Epistemologie fotografischer Bilder in einer Reihe von Fallstudien untersuchen, die von den Anfängen der Fotografie bis zu Bildtechnologien der Überwachung, der Medizin und der Forensik reichen.

 

Do 12-14h, Beginn: 11.04.2019, Georgenstraße 47, R.0.07

 


 

im/perfection(s): Figurationen des Imperfekten in Natur, Kultur und Technik

An insgesamt sechs Abenden werden zwei Forscher*innen aus unterschiedlichen Disziplinen aufeinander treffen und im Gespräch Grenzen der Perfektion und Potenziale des Imperfekten bei natürlichen Organismen, hybriden Körpern, synthetischen Stoffen und technischen Ensembles ausloten. Die Ringvorlesung bietet gleichzeitig ein Forum für Diskussionen über die politischen und ethischen Implikationen des Begriffs.

 

Do 16-18h, 14tägig, Beginn: 18.04.2019

Termine: 18.04.2019, 02.05.2019, 16.05.2019, 13.06.2019, 27.06.2019, 11.07.2019

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Kolloquium

Do  16-18h, 14-tägig, Beginn: 11.04.2019

 

Termine: 11.04.2019, 25.04.2019, 09.05.2019, 23.05.2019, 06.06.2019, 20.06.2019, 04.07.2019

 



 

Alle Veranstaltungen von Prof. Löffler im SoSe 2019

 


 

Wintersemester 2018 / 2019

 

Archive der Zukunft (Projektmodul für Masterstudierende) 

 

Archive bestimmen darüber, was in welcher Form erinnert oder vergessen wird und entscheiden mit darüber, was zukünftig erinnert werden kann. Gleichzeitig sind Archive ebenso wie Bibliotheken oder Museen nicht nur Orte des kulturellen Gedächtnisses, sondern gewichtige Einsätze in Auseinandersetzungen um das Selbstverständnis einer Kultur. In den aktuellen Debatten um das koloniale Erbe Europas geht es deshalb ebenso wie in groß angelegten Digitalisierungsprojekten um die Zukunft von Archiven. Das Projektseminar wird verschiedene Zugänge zum archivischen Wissen und konkrete Praktiken des Archivierens zum Ausgangspunkt nehmen, um Archive der Zukunft zu entwerfen.

 

Freitag, 10-12 Uhr, Georgenstraße 47 (Raum 0.07)

Beginn am 19.10.2018

 



Ökologien der Materialien (Seminar)

 

Materialien verfügen über stoffliche Qualitäten, die Wirkungen entfalten. Sie wirken als chemische Substanzen ebenso wie als Stoffgemische oder Materialgefüge auf Körper ebenso wie in Dingen und Umgebungen. Ihre Wirkungen queren die Grenze zwischen Heilmittel und Gift, Leben und Tod, Entstehen und Verfall. Ausgehend von Überlegungen Tim Ingolds, Jane Bennetts und Jens Soentgens wird das Seminar konkreten Stoffen nachspüren und ihre ökologischen Kreisläufe und ökonomischen Wirkungszusammenhänge innerhalb einer Kulturgeschichte der Gemenge und Gemische untersuchen.

 

Mi 12-14 Uhr, Georgenstraße 47 (Raum 0.09)

Beginn am 17.10.2018

 


 

Fotografische Denkräume und Praxisfelder (Seminar)

 

Die Fotografie fordert das Denken bis heute heraus – als analoge Lichtspur ebenso wie als digitaler Datensatz, als omnipräsente kulturelle Praktik ebenso wie als Technologie apparativer Aufzeichnung, als ästhetisches Bild ebenso wie als investigative Bildkritik. Zwischen diesen Polen entfalten sich gegenwärtig Praxisfelder und Denkräume des Fotografischen, die das Seminar ausloten wird. Diskutiert werden u.a. Konzepte der Non-Photographie (Laruelle), der Nonhuman-Photography (Zylinska) und Praktiken der forensischen Bildanalyse (Weizman).


Mi 16-18 Uhr, Georgenstraße 47, (Raum 0.07)

Beginn am 17.10.2018.

 


 

Examenskolloquium für AbsolventInnen (B.A. / M.A.)

 

Das Kolloquium richtet sich an Studierende der Kulturwissenschaft im Bachelor und Master, die im Wintersemester 2018/2019 ihre Abschlussarbeiten schreiben. Die Anmeldung zum Kolloquium erfolgt in der ersten Sitzung.

 

Freitag 14-16 Uhr (14-tägig), Georgenstraße 47 (Besprechungsraum)

Beginn am 19.10.2018.
 

 


 

Alle Veranstaltungen von Prof. Löffler im WiSe 2018/19

 



 

Sommersemester 2018

 

Materielle Kulturen, Kulturen der Materialität

 

Für die materielle Kultur spielen Dinge, Stoffe und Materialien ebenso eine wichtige Rolle wie die wechselnden Verbindungen und Mischungen, die sie eingehen, und die kulturellen Bedeutungen, die sie dabei produzieren. Die Vorlesung wird diese Verhältnisse und Bedeutungen an einer Reihe konkreter Dinge, Stoffe und Materialien auffächern und zugleich auf aktuelle kulturwissenschaftliche Fragestellungen beziehen. Von besonderem Interesse werden dabei Eigenmächtigkeit und Handlungspotenziale von Dingen, Stoffen und Materialien sowie Möglichkeiten einer Dingpolitik sein.

 

Mittwoch, 12-14 Uhr, Dorotheenstraße 26, Hörsaal 208


 

Geschichten und Politiken der Diversität

 

Diversität wurde im 18. Jahrhundert zu einer epistemischen Figur, als in den Humanwissenschaften die Vielfalt der Arten systematisch beschrieben wurde. Unter dem Begriff ‚Diversität’ versammeln sich gegenwärtig vor allem soziologische Ansätze und politische Bewegungen, die kulturelle Vielfalt hinsichtlich ethnischer Zugehörigkeit, Alter, geschlechtlicher und religiöser Orientierung sowie körperlicher Beeinträchtigung unterscheiden. Identitätspolitisch wird Diversität gegen Nationalismus und Rassismus gewendet. Diversität zeigt sich aber auch weltweit hinsichtlich von Arbeitsstilen, Lebensweisen und Milieus. Angesichts des weltweiten Artensterbens wird Biodiversität zugleich zu einer ökologischen und ethischen Herausforderung. Das Seminar wird die wechselhafte Wissensgeschichte der Diversität ebenso diskutieren wie deren aktuellen Praktiken und Politiken.

 

Donnerstag, 12-14 Uhr, Georgenstraße 47, Pergamonpalais (Raum 0.9)


 

Figurationen der Dyssimetrie

 

In Natur und Kultur spielen Orientierungen eine wichtige Rolle, die Neigung von Organismen nach einer Seite ebenso wie die Unterscheidung zwischen rechts und links. In vielen Kulturen wird die rechte Hand privilegiert, wird rechts mit Recht und Rechtschaffenheit gleichgesetzt und links entsprechend mit dem Linkischen und Falschen assoziiert. Linkshändigkeit kommt dabei einem Handicap, einer Deplatzierung gleich, die im Widerstreit mit Norm und Normalisierung liegt. Dissymmetrie bezeichnet eine Abweichung von symmetrischen Strukturen. Das Seminar wird Figurationen von Dissymmetrie und deren kulturelle Bedeutung u.a. in Schriften von Immanuel Kant, Roger Caillois, Roland Barthes und Michel Serres untersuchen und Alternativen diskutieren, Andersartigkeit positiv zu denken und zu leben.

 

Donnerstag, 16-18 Uhr, Georgenstraße 47, Pergamonpalais (Raum 0.9)


 

Examenskolloquium für AbsolventInnen (B.A. / M.A.)

 

Das Kolloquium richtet sich an Studierende der Kulturwissenschaft im Bachelor und Master, die im Sommersemester 2018 ihre Abschlussarbeiten schreiben. Die Anmeldung zum Kolloquium erfolgt in der ersten Sitzung.

Termine: 27.4., 18.5., 1.6., 15.6., 29.6. und 13.7, 14-16 Uhr.
Georgenstraße 47, Raum 4.05

 


 

Alle Veranstaltungen von Prof. Löffler im SoSe 2018

 



 

Wintersemester 2017 / 2018

 

Materie, Materialial, Materialismus

 

Materie ist ein Grundbegriff der Philosophie: sie lässt sich formen und gestalten und formt und gestaltet – Materie ist passiv und aktiv zugleich. Materialien und ihre verschiedenen Qualitäten spielen nicht umsonst im Herstellen von Artefakten eine wichtige Rolle. Materialismus wiederum bezeichnet eine Richtung der Philosophie, die die materiellen Bedingungen von Kultur und Gesellschaft herausstellt. Die Vorlesung wird sich mit der Geschichte und Pragmatik dieser philosophischen Begriffe und Konzepte ebenso beschäftigen wie mit ihrer Brisanz in aktuellen Debatten um den Begriff des new materialism.

 

Dienstag, 12-14 Uhr, Unter den Linden 6, Raum 2097 (Hörsaal)


 

Archivpraktiken. Eine Kultur- und Mediengeschichte des Aufbewahrens.

 

Was wird in einer Kultur bewahrt? Durch welche Prozeduren gelangt es in Archive oder wie wird es gesammelt oder ausgestellt? Praktiken des Aufbewahrens, des Archivierens und Sammelns unterliegen einem kulturellen und medialen Wandel, der Orte und Institutionen ebenso umfasst wie Techniken und Materialien. Das Seminar wird die Vielfalt archivalischer Praktiken untersuchen und dabei besonders Gegenarchive als widerständige Archivpraktiken in den Blick nehmen.

 

Donnerstag, 14-16 Uhr, Georgenstraße 47, Raum 0.07 (Pergamonpalais)


 

Feministische Wissenschaftstheorie

 

Das Seminar wird u.a. Texte von Donna Haraway, Isabelle Stengers, Karen Barad und Catherine Malabou diskutieren und Positionen einer feministischen Wissenschaftstheorie ausloten.

 

Mittwoch 14-16 Uhr, Georgenstraße 47, Raum 0.07 (Pergamonpalais)


 

Examenskolloquium für AbsolventInnen (B.A. / M.A.)

 

Das Forschungskolloquium richtet sich an Studierende der Kulturwissenschaft im Bachelor und Master, die im Sommersemester 2018 ihre Abschlussarbeiten schreiben.

 

Termine: 03.11. 14-16 Uhr, 17.11. 14-18 Uhr, 15.12. 14-18 Uhr, 12.01. 14-18 Uhr

16.02. 14-16 Uhr.