Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Kulturwissenschaft

WS 2010/11

 
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2010/2011
Prof. Dr. Wolfgang Schäffner 
 
 
VL Genese des analogen Codes I 
Die Vorlesung führt ein in eine der grundlegendsten Kultur- und Wissenstechniken Europas: die graphischen und geometrischen Operationen von Punkten und Linien sind Basisoperationen, aus denen drei Kulturtechniken Bild, Schrift und Zahl entwickelt werden und daher den Basiscode europäischen Wissens schlechthin darstellen, vergleichbar dem, was wir seit dem 20. Jahrhundert als digitale Wissensorganisation erleben. In diesem ersten Teil der Vorlesung geht es aus der Perspektive der Frühen Neuzeit um eine fundamentale Geometrisierung aller Kulturtechniken, die man als Einführung eines analogen Codes beschreiben kann. Dabei werden insbesondere zwei Richtungen verfolgt: Wie konnten die Euklidischen Elemente und deren geometrische Operationen über viele Jahrhunderte hinweg aus der Antike übertragen werden und welche Medien und Praktiken sind daran beteiligt? Wie kann dieses alte Wissen sich in der Frühen Neuzeit als derart innovativ erweisen, dass es in den unterschiedlichsten Wissensformen und kulturellen Praktiken implementiert wird? 
Mi 12-14 / DOR 24 1.101 / HU Moodle 
 
CO Examens- und Forschungskolloquium 
Im Forschungskolloquium werden neuere Arbeiten über design research und Gesaltungspraktiken diskutiert, um daraus Perspektiven für ein interdisziplinäres Design zu entwickeln. In diesem Zusammenhang werden auch laufende Abschlussarbeiten (Master, Magister, Promotion) vorgestellt. 
Di 12-14 / SO 22a 4.11
 
SPJ Mobilität der Dinge
Kooperation mit Weißensee Kunsthochschule Berlin, Prof. Helmut Staubach und Prof. Carola Zwick
Das Internet der Dinge führt uns in ein neues Zeitalter der Mobilität von Dingen. Diese fundamentale Veränderung der Dinge hat jedoch auch eine Geschichte: die Mobilität hatte auf die Gestaltung der Dinge immer einen zentralen Einfluss. Das Praktikum für Student/innen der Weißensee Kunsthochschule Berlin und der Kulturwissenschaft der HU wird diesen Spuren der unterschiedlichen Mobilisierungstechniken in den Dingen selbst historisch und theoretisch nachgehen, um zu sehen, wie Dinge bewegbar, verschickbar, mobil werden als Post, Fracht oder Projektil, wie Bewegungs- und Übertragungssysteme die Dinge formatieren. Diese Überlegungen zielen insbesondere auf die Gestaltungsprozesse von studentischen Projekten zur Mobilität der Dinge, um dabei die analytischen und synthetischen Verfahren von kulturellem Wissen und gestalterischer Praxis von Design und Kulturwissenschaft miteinander zu verbinden. 
Mo 10-14 / KHB C.302 / HU Moodle 
 
 
mobilitaet_aushang
 
 
Aktuelle Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2010/2011
Dr. Sandra Schramke 
 
 
SE Räume und Dinge 
Kooperation mit Weißensee Kunsthochschule Berlin, Prof. Helmut Staubach und Prof. Carola Zwick
Heidegger hat am Beispiel des Kruges das Ding in seinen Kontext zurückgeführt. Nicht etwa aus der Theorie, sondern vielmehr aus der Lebenspraxis heraus geht es ihm um die Struktur der Dinge im Zusammenhang. In diesem Sinne wollen wir die Mobilität der Dinge von außen nach innen denken. Dazu untersuchen wir die kausalen, synthetischen und ästhetischen Gesetzlichkeiten des Raums unter Berücksichtigung der Zeit, um darin die Dinge zu verorten. Die Untersuchungen reichen von allgemeinen Betrachtungen zu Geometrien der Optimierung bis hin zu spezifischen Entwürfen funktionaler Bewegungsabläufe. Indem wir die Mobilität der Dinge in den Kontext des Bewegungsraums setzen, wollen wir den Dingzusammenhang herstellen.
Teilnahme nur möglich in Verbindung mit dem Studienprojekt "Mobilität der Dinge" (Prof. Dr. W. Schäffner).
Mo 14-16 / Weißensee Kunsthochschule Berlin, Bühringstraße 20, 13086 Berlin, Raum C.302  
 
SE Symmetrien (mit Katharina Walter)
Vom Altgriechischen abgeleitet bedeutet Symmetrie Gleichmaß. Ihr Kennzeichen ist die Selbstähnlichkeit. Die Symmetrie als Spezialfall der Geometrie wurde in der Antike mit der Vorstellung von Wahrheit verbunden. Erst die moderne Physik löste dieses Ideal ab. Dennoch wird die Symmetrie bis heute disziplinenübergreifend als Gestaltungsprinzip und Darstellungsform eingesetzt. Im Seminar untersuchen wir Symmetrien – im Unterschied zu Dis- und Asymmetrien – in den Geistes- und Naturwissenschaften und in den Gestaltungsdisziplinen.
Do 18-20 / SO 22 0.03