Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Kulturwissenschaft

Forschung

Forschungsschwerpunkte

 

  • Gegenwärtige Relationen und Wissensgeschichte digitaler Medien und Dis/Abilities
  • Luso-afrikanische kulturelle Dekolonisierungsprozesse und postkoloniale Wissensobjekte
  • Materialität epistemischer Praktiken und Mensch-Tier-Technik-Verhältnisse
  • Museale Ausstellungen, Inklusionspolitiken und Access Work

 

Buchprojekt
  • Mobil werden. Dis/Abling (Elektro-)Mobilität (Arbeitstitel, in Vorbeitung)

 

Exzellenzcluster Matters of Activity

 

Mehr Informationen folgen in Kürze.

 

Sonderforschungsbereich Serious Gaming oder Taking Gaming Seriously (Universität Konstanz, Teilprojekt B03) 

Robert Stock ist am geplanten SFB mit einem Teilprojekt zu haptischen Technologien beteiligt, das die Auswirkungen der Digitalisierung im Bereich der medizinisch-anatomischen Ausbildung und der minimalinvalisem Chirurgie medienethnografisch untersuchen möchte. Projekttitel: „Der digitale Schnitt: Die Verschränkung von visuell-haptischem Wissen und Serious Gaming in der anatomischen Ausbildung und Weiterbildungsange­boten der minimalinvasiven Chirurgie“.

 

 

Dis-/Abilities – Nicht-/Behinderung und Medien im Kontext der Digitalisierung

Das wissenschaftliche Netzwerk „Dis-/Abilities – Nicht-/Behinderung und Medien im Kontext der Digitalisierung“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Laufzeit: 2020–2022

Sprecher: Prof. Dr. Robert Stock, Mitverantwortlich: Dr. Christian Meier zu Verl, Universität Konstanz

Homepage des Netzwerks.

 

Abstract

Die Entwicklung von technischen Hilfsmitteln und ihre Nutzung durch Menschen mit Behinderung ist ein wichtiges, aber bislang nur punktuell bearbeitetes Feld für die deutschsprachige Medienwissenschaft. Es bietet die Möglichkeit, das Verhältnis von divers fähigen Körpern, Sinneserfahrungen sowie Technologien zu analysieren und dabei Begriffe wie Assistenz, mediale Teilhabe und Kooperation kritisch zu reflektieren. Das Netzwerk hat das Ziel, dieses komplexe Zusammenspiel von Nicht-/Behinderung und digitalen Medien zu kartieren und das Forschungsfeld mit innovativen Analyseansätzen zu bereichern. Über Ansätze der Disability Studies hinausgehend wird die grundlegende Frage aufgeworfen, wie in spezifischen Konstellationen vielfältige Verbindungen von Körper und Technik hergestellt werden. Die Forschungsarbeit der Mitglieder wird eine Vielschichtigkeit von agencies (Handlungsinitiativen) befragen, die sich nicht nur aus menschlichen Körpern, sondern auch aus technischen Apparaten, Prothesen, Algorithmen usw. zusammensetzen. So werden Dis-/Abilities als behindernde und ermöglichende Praktiken zwischen Körpern und Technologien – insbesondere hinsichtlich der Rolle digitaler Vermittlungsinstanzen – ausgelotet. Entlang von Diskursen, Praktiken und Materialität werden die Begriffe agency, Assistenz, Barrierefreiheit (accessibility) und Konzepte sensorischer Erfahrungen bearbeitet, um die Assoziierungen von Körpern und Technologien zu erforschen. Dabei werden die Verknüpfungen von Dis-/Abilities und digitalen Medien aus unterschiedlichen methodischen Perspektivierungen der beteiligten Disziplinen untersucht. Der fachliche Schwerpunkt liegt auf einer medienwissenschaftlich grundierten Forschungsarbeit. Diese wird durch die Beteiligung von Forschenden aus der Mediengeschichte, Mediensoziologie, Kulturgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft in einem interdisziplinären Kontext verortet. Insbesondere werden durch das Netzwerk Forschungsansätze, die in den deutschsprachigen Ländern (D-A-CH) entwickelt werden, mit Konzepten der Disability Media Studies aus den USA und Kanada in einen produktiven Dialog zu bringen sein.

 

AG Medienwissenschaft und Dis/Ability Studies

 

Arbeitsgruppe in der Gesellschaft für Medienwissenschaft

Sprecher: Prof. Dr. Jan Müggenburg, Lüneburg, und Prof. Dr. Robert Stock

Die Arbeitsgruppe ›Medienwissenschaft und Dis/Ability Studies‹ widmet sich der medienwissenschaftlichen Forschung an der Schnittstelle zu den Dis/Ability Studies. Ihr Ziel besteht einerseits in der Förderung und Verstetigung der im deutschsprachigen Raum bereits existierenden Forschung zum Thema ›Medien und Nicht/Behinderung‹ und andererseits in der Intensivierung des Austauschs mit dem sich international herausbildenden Feld der ›Media Dis/Ability Studies‹. Indem sie innerhalb der Gesellschaft für Medienwissenschaft die Aufmerksamkeit auf das Thema Nicht/Behinderung lenkt, bietet die AG außerdem eine Plattform für Forschungsprojekte, die in mindestens dreifacher Hinsicht wichtige Beiträge zur einer kulturwissenschaftlich orientierten Medienwissenschaft leisten. Mehr Informationen

 

Mitglied im Netzwerk „Deaf History“ im deutschsprachigen Raum

 

Das wissenschaftliche Netzwerk „Deaf History“ im deutschsprachigen Raum. Die Geschichte einer Minderheit im interdisziplinären Austausch wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert (2020–2022).

Sprecherin: Dr. Marion Schmidt, Götingen; Mitverantwortlich: Dr. Anja Werner

Abstract

Gehörlosigkeit polarisiert. Einerseits definieren die meisten hörenden Menschen sie als eine Behinderung, die durch medizinische Eingriffe geheilt und Lautspracherziehung überwunden werden soll. Andererseits empfinden viele Gehörlose den Druck, als „quasi-hörend“ funktionieren zu müssen, als belastend und ausgrenzend – zumal die vollständige Integration in die hörende Welt bis heute selten vollständig funktioniert. Viele gehörlose Menschen begreifen sich als Teil einer soziolinguistischen Minderheit, deren Geschichte als selbst- und fremddefinierte Gemeinschaft bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.Lange wurde die Geschichte von Taubheit und gehörlosen Menschen vor allem von hörenden Fachvertretern geschrieben. Gleichzeitig wird Taubheit immer noch –irrigerweise – als Metapher für Stille oder unbekannte Phänome verwendet. Gehörlosengeschichte unter Einbeziehung gehörloser Perspektiven und vielfältiger Erfahrungen des Nicht- oder Andershörens ist ein noch relativ junges, interdisziplinäres Forschungsfeld. An ihm sind nicht nur WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Zweigen der Geschichtswissenschaft, sondern auch aus den Medienwissenschaften, der Gebärdensprachforschung, den Disability und Diversity Studies oder der Sonderpädagogik beteiligt. Mehr Informationen